Mittwoch, 7. Juli 2010

Bye-bye

Winken hielt ich zeit meines Lebens immer für sehr arrogant. Politiker winken den Kameraleuten zu, wenn sie aus der Kabine ihres Flugzeugs an das Tageslicht treten. Superstars winken ihren kreischenden Fans von der Bühne zu. Mitglieder königlicher Häuser winken mit behandschuhten Fingern dem gemeinen Volk durch Gitter, Gatter und Panzerglas zu. Winken schien zu bedeuten: ich bin eine Berühmtheit, ein VIP, ich bin alles und ihr seid nichts. Aber Winken ist auch Völkerverständigung, Kommunikation, Anerkennung der fremden Existenz, die Akzeptanz einer solchen. Winken bedeutet: ich habe dich gesehen, registriert, wahrgenommen. Zurückwinken ist obligatorisch, will man nicht desinteressiert, abgesetzt und distanziert wirken.

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