Montag, 15. Juli 2013

Elisabeth

So viele schlechte Worte über sie gefallen sind, eines bleibt doch unübertroffen: Die WG ist in einer friedlichen und harmonischen Umgebung gelegen, die eindeutig und zweifellos Grätzel- oder Dorfcharakter hat. Da ist die für das Dorf fast zu groß geratene Backsteinkirche in Gehweite, Zentrum regen Treibens an einem lauen Samstagabend; den Platz säumt eine Grundschule, eine Post, ein Drogeriemarkt, ein Kinderspielplatz, eine Handvoll Handwerksbetriebe und ein Rosengärtchen; Samstags ein Bauernmarkt. Eine Wohngegend, in der abends das Getümmel nachlässt. Da ist das Schloss, das in unmittelbarer Nachbarschaft großzügig sein Grün der Feinstaub-erschöpften Lunge anbietet; die Häuserfassaden, eine schöne als die nächste, eine Wonne für den abendlichen Spaziergänger; internationale Diplomatie ist nie fern. Ein vom geschäftigen Hauptstadttreiben entrückter Ort, niemals würde man vermuten, dass ich mit der WG so unzufrieden sein könnte, dass ein erneuter Wechsel sich aufdrängt. 

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