Außen hui, innen pfui
Wenn man die Umgebung meines aktuellen Wohnsitzes betrachtet, würde man wahrscheinlich nicht vermuten, dass ich in einem gerüchteweise relativ heruntergekommenen Bezirk wohne. Neue Wohnbauten, viel Grün - zumindest wenn man sein Auge stets nach Nord-Osten richtet.
Sieht doch ganz nett aus die Nachbarschaft, oder?
Wendet man aber der begrünten Umgebung seinen Rücken zu und tritt ein durch meine Tür, so steht man vor Abgründen, wie sie abgründiger nicht sein können: als ob die Hölle selbst sich des Besuchers bemächtigen möchte, wird er bei seinem Eintreten in ein stinkendes, dampfendes Bad aus zahlreichen Un-Gerüchen getaucht, die ihn nahe an einen Erstickungstod bringen.
Wer schon einmal bei mir war, weiß: im letzten Absatz hatte schriftstellerische Freiheit das Sagen. Ganz so schlimm ist es natürlich nicht, immerhin lebe ich noch. Dennoch herrschen hier Zustände, das kann man sich als Normalbürger gar nicht vorstellen. Insofern betreibe ich hier nicht viel mehr als Aufklärungsarbeit, was doch eigentlich ein sehr löblicher Zug ist, nicht? Mein heutiger Kommentar gilt Numero 2. Aufmerksame LeserInnen wissen bereits, dass Numero 2 diejenige Person ist, die morgens für den Duft verbrannten Kaffees sorgt und schlurfend wieder in ihrem Zimmer verschwindet. Nicht aufmerksame LeserInnen wissen jetzt auch Bescheid. Bevor Fragen auftauchen: über Numero 1 gibt es nicht viel zu klagen, die Rauchschwaden ziehen immer noch durch die Räume und bleiben gerne an frischgewaschener, zum Trocknen aufgehänger Wäsche haften, aber ansonsten verhält sie sich ruhig - nur ihr Fernseher läuft durchgehend von Aufstehen (morgens, etwa 11 Uhr) bis Schlafengehen (nachts, ca. 2 Uhr).
Numero 2 zeichnet sich durch häufige Küchenpräsenz aus, sowie durch ein übervolles Kühlschrankfach. Sie ist - laut eigener Aussage aufgrund ihres Gewichts - auf Diät. Daher wird zum Kochen kein Fett verwendet (außer die 150 g Kaffeeobers im morgendlichen Kaffee) und lediglich frische, gesunde Zutaten kommen in den Topf. Einen Kuchen würde sie nur backen, wenn 0,1%-Diät-Pudding hineinkommt, sonst wäre es ja kein Diätkuchen. Sie isst oft Fisch, und zwar im Speziellen Räucherlachs, im Speziellen 2-3 Mal die Woche, und im Speziellen jedesmal eine ganze Packung. Wir kennen das Produkt alle aus dem Supermarkt: auf einen goldenen Pappkarton aufgelegte, meist in blaues Plastik eingeschweißte Räucherlachs-Häppchen, vorgeschnitten. Ja, ganz genau, diese 200 g Packung. Mich würde diese Vorliebe ja nicht weiter stören, wenn nicht der lästige Räucher-Fisch-Geruch von der weggeworfenen Packung 2 Tage lang die Küche dominieren würde und mir jeglichen Appetit auf Salziges nimmt. Aber es ist natürlich zuviel verlangt, die Verpackung nach Verzehr des Inhaltes in den Hausmüll im Hof zu deponieren.
Teil zwei der Tragödie: vor einigen Wochen bemerkte ich eine kleine Schüssel mit Eierschalen in der Küche, dachte mir nichts dabei, vergaß darauf. 4 Tage später hatten sie sich auf geheimnisvolle Weise vermehrt: statt die Schalen von 4 Eiern vorzufinden, entdeckte ich einen kleinen Haufen. Gut, wer weiß, vielleicht gibt es ja eine eigene Mülltrennung für Eierschalen, daher wartete ich noch eine Woche ab und staunte: die Schüssel war gegen einen größeren Teller ausgetauscht worden, inzwischen hatte sich die Anzahl der Schalen auf ein Unzählbares vermehrt (geschätzte 20-30), in den teils halbkugelförmigen Bruchstücken schwammen noch Reste vom flüssigen Eiweiß. Leicht angewidert wollte ich den Urheber ausfindig machen, als Numero 2 in die Küche trat und mich aufforderte, all meine Eierschalen auf den Berg zu türmen, da sie diese für ihre Malerei zum Aufkleben benötigt.
Sieht doch ganz nett aus die Nachbarschaft, oder?
Wendet man aber der begrünten Umgebung seinen Rücken zu und tritt ein durch meine Tür, so steht man vor Abgründen, wie sie abgründiger nicht sein können: als ob die Hölle selbst sich des Besuchers bemächtigen möchte, wird er bei seinem Eintreten in ein stinkendes, dampfendes Bad aus zahlreichen Un-Gerüchen getaucht, die ihn nahe an einen Erstickungstod bringen.
Wer schon einmal bei mir war, weiß: im letzten Absatz hatte schriftstellerische Freiheit das Sagen. Ganz so schlimm ist es natürlich nicht, immerhin lebe ich noch. Dennoch herrschen hier Zustände, das kann man sich als Normalbürger gar nicht vorstellen. Insofern betreibe ich hier nicht viel mehr als Aufklärungsarbeit, was doch eigentlich ein sehr löblicher Zug ist, nicht? Mein heutiger Kommentar gilt Numero 2. Aufmerksame LeserInnen wissen bereits, dass Numero 2 diejenige Person ist, die morgens für den Duft verbrannten Kaffees sorgt und schlurfend wieder in ihrem Zimmer verschwindet. Nicht aufmerksame LeserInnen wissen jetzt auch Bescheid. Bevor Fragen auftauchen: über Numero 1 gibt es nicht viel zu klagen, die Rauchschwaden ziehen immer noch durch die Räume und bleiben gerne an frischgewaschener, zum Trocknen aufgehänger Wäsche haften, aber ansonsten verhält sie sich ruhig - nur ihr Fernseher läuft durchgehend von Aufstehen (morgens, etwa 11 Uhr) bis Schlafengehen (nachts, ca. 2 Uhr).
Numero 2 zeichnet sich durch häufige Küchenpräsenz aus, sowie durch ein übervolles Kühlschrankfach. Sie ist - laut eigener Aussage aufgrund ihres Gewichts - auf Diät. Daher wird zum Kochen kein Fett verwendet (außer die 150 g Kaffeeobers im morgendlichen Kaffee) und lediglich frische, gesunde Zutaten kommen in den Topf. Einen Kuchen würde sie nur backen, wenn 0,1%-Diät-Pudding hineinkommt, sonst wäre es ja kein Diätkuchen. Sie isst oft Fisch, und zwar im Speziellen Räucherlachs, im Speziellen 2-3 Mal die Woche, und im Speziellen jedesmal eine ganze Packung. Wir kennen das Produkt alle aus dem Supermarkt: auf einen goldenen Pappkarton aufgelegte, meist in blaues Plastik eingeschweißte Räucherlachs-Häppchen, vorgeschnitten. Ja, ganz genau, diese 200 g Packung. Mich würde diese Vorliebe ja nicht weiter stören, wenn nicht der lästige Räucher-Fisch-Geruch von der weggeworfenen Packung 2 Tage lang die Küche dominieren würde und mir jeglichen Appetit auf Salziges nimmt. Aber es ist natürlich zuviel verlangt, die Verpackung nach Verzehr des Inhaltes in den Hausmüll im Hof zu deponieren.
Teil zwei der Tragödie: vor einigen Wochen bemerkte ich eine kleine Schüssel mit Eierschalen in der Küche, dachte mir nichts dabei, vergaß darauf. 4 Tage später hatten sie sich auf geheimnisvolle Weise vermehrt: statt die Schalen von 4 Eiern vorzufinden, entdeckte ich einen kleinen Haufen. Gut, wer weiß, vielleicht gibt es ja eine eigene Mülltrennung für Eierschalen, daher wartete ich noch eine Woche ab und staunte: die Schüssel war gegen einen größeren Teller ausgetauscht worden, inzwischen hatte sich die Anzahl der Schalen auf ein Unzählbares vermehrt (geschätzte 20-30), in den teils halbkugelförmigen Bruchstücken schwammen noch Reste vom flüssigen Eiweiß. Leicht angewidert wollte ich den Urheber ausfindig machen, als Numero 2 in die Küche trat und mich aufforderte, all meine Eierschalen auf den Berg zu türmen, da sie diese für ihre Malerei zum Aufkleben benötigt.
Und wenn ich schon beim Meckern bin: es ist offensichtlich unmöglich (nicht dass es mich stören würde, trotzdem), eine Küche so zu verlassen, dass man alle möglichen Verletzungspunkte beseitigt, sprich Schubladen und Küchentüren schließt. Zuviel Aufwand?
Schade, dass es genauso wenig möglich ist, eine Ökobox ordnungsgemäß zu füllen. (Anmerkung: die untere, geschlossene Ökobox rührt von einer meiner aktivsten Säuberungsphasen in dieser Wohnung her, als ich noch der Meinung war, man würde sich mir anpassen, wenn ich regelmäßig nach dem Kochen die Arbeitsfächen und Herdflächen sauberwischen, die leeren Tetrapacks anständig einordnen würde).
Schade, dass es genauso wenig möglich ist, eine Ökobox ordnungsgemäß zu füllen. (Anmerkung: die untere, geschlossene Ökobox rührt von einer meiner aktivsten Säuberungsphasen in dieser Wohnung her, als ich noch der Meinung war, man würde sich mir anpassen, wenn ich regelmäßig nach dem Kochen die Arbeitsfächen und Herdflächen sauberwischen, die leeren Tetrapacks anständig einordnen würde).