Donnerstag, 15. Januar 2009

Mein Mitbewohner

Neugierig betrachtet er das Glas mit meinen beiden Gefangenen und stellt dann schmunzelnd fest: "Diese Tiere stören mich nicht wirklich".

Sonntag, 11. Januar 2009

Neue alte Bekannte

Über Weihnachten wurde auch in der Küche die Heizung eingeschaltet. Allzu kalt ist es letztens geworden. Und mit der Wärme tauchten auch meine alten Freunde Käfi und Motti wieder auf: erst ein einzelner Käfer vor ein paar Tagen, dann ein weiterer heute, jeweils im berüchtigten Schrank mit Lebensmitteln. Heute allerdings gesellte sich noch eine Motte im Schrank dazu. Ich erwog, sie mittels eines gut platzierten Schlags des irdischen Lebens zu entrauben. Dann kam mir eine bessere Idee. Ich schnappte mir das erst beste Trinkglas und reduzierte die Atemluft der Motte auf 125 ml. Papier unter den Glasrand, Glas umdrehen – gefangen. Als ich das Mottenglas auf den Küchentisch stellen wollte, fiel mein Blick auf einen nicht gewohnt aussehenden schwarzen Fleck an der Wand in etwa zwei Meter Höhe. Sessel hin, Glas her – und die zweite Motte gesellte sich zur einsamen Schrank-Motte. Die beiden lieferten sich zunächst ein heftiges Flug-Duell innerhalb ihrer geschrumpften Welt des Trinkglases, doch schon bald beruhigten sie sich und sitzen seitdem einträchtig nebeneinander, regungslos. Ich selbst sitze ebenso regungslos daneben und warte auf meine Mitbewohner, um sie von ihren letzten Zweifeln an der Gesundheit meines Geistes befreien zu können: nein, ich halluziniere nicht, die Viecher gibt es wirklich in unserer Küche.