Samstag, 6. Juni 2009

Es schnitzelt

Unglaublich, aber wahr: ich habe meine Mitbewohnerin in der Küche, beim Kochen (!) erwischt. Seit sie von ihrem Asien-Urlaub zurück ist, duftet es in der Küche immer wieder mal genau so, wie wenn ich koche: nach Tofu, gebratenem Gemüse und Sojasauce. Einen großen Nachteil hat aber ihr Motivationsschub: zuhause durch einen Geschirrspüler oder die Gunst der Eltern verwöhnt hat es auch offenbar niemand für nötig befunden, sie in die Kunst der manuellen Geschirrreinigung einzuweihen. So zieren unseren Hausrat noch mehr Töpfe mit Fett-Kräuter-Saucen-Rand, Gabeln mit verklebten Zinken und Speichel-Lippenstift-befleckte Trinkgläser.

Um also heute Mittag meine Müslischüssel nutzen zu können, musste ich erst mal abwaschen. Neben mir briet derweil mein Mitbewohner erst ein fertig-paniertes Schnitzel, dann ein Spiegelei in der Pfanne. Dazu Toastbrot und die Hälfte einer Tomate. Um abends zum Kochen zu kommen, war es weiters notwendig, die gewünschten Töpfe von unidentifizierbaren Rändern zu befreien. Währenddessen briet das Backrohr für meinen Mitbewohner mehrere Schnitzel. Dazu Toastbrot und die zweite Hälfte der Tomate. Ich fragte, ob er immer zwei mal täglich Fleisch äße? Nein, keinesfalls, normalerweise gäbe es Salamipizza, aber weil er diesmal so viel Gemüse dazu hatte, wären die zwei Fleischeinheiten in Ordnung.

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