Mittwoch, 11. Februar 2009

Chefkoch

Ich sitze in meinem Zimmer und lese, mein Mitbewohner hantiert in der Küche. Auf einmal höre ich ihn nach mir rufen. Als ich die Küche betrete, hält er in der einen Hand ein Tetrapack, mit der anderen versucht er eine gummiartige Masse aus der Verpackung zu lösen, die mich an gelierte Milch erinnert. "Wie soll ich den Tofu schneiden", fragt er mich. Ach, das ist Tofu. Im Tetrapack? Interessant.
Es handelte sich übrigens um Seidentofu, den ich für Anbraten in der Pfanne nicht so sehr geeignet halte, weil er sehr fein ist und leicht zerfällt. Daher hatte ich ihm auf seine Anfrage vor einiger Zeit einen speziellen Biomarkt empfohlen, wo das Tofu-Sortiment derart umfangreich ist, dass für jeden Geschmack etwas dabei sein kann. Meinen Ratschlag ignorierend hatte er sich in der nächst besten Diskont-Supermarktfiliale ein Tofu-Tetrapack besorgt.
Zentimeter-dicke Scheiben empfehle ich ihm. "Und dann?" Er könnte sie in Sojasauce und Öl marinieren, danach anbraten, schlage ich ihm vor. Nein, das ist ihm für den Anfang zu kompliziert. Er will es nur anbraten. Also brät er. Nach 10 Minuten komme ich wieder in die Küche, da sitzt er schon und isst gebratenen Tofu mit Potatoe Wedges und Toastbrot. Ganz gut schmeckt es ihm. Strahlend erklärt er mir: "Jetzt kann ich schon Pizza, Schnitzel, Eier und Tofu kochen!"

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