Samstag, 4. Oktober 2008

WG-Grauen: Revival

Vor ein paar Wochen entdeckte ich eine Handvoll kleine Käfer und ein paar Würmer in meinem Küchenbereich - das unterste Fach eines dreiteiligen Schrankes knapp über dem Boden. Angewidert beseitigte ich sie, am nächsten Tag spazierten wieder ein paar Krabbeltiere durch mein Fach. Also räumte ich alles aus und musste feststellen, dass Mehl, Teebeutel, Sesam, Müsli und vieles mehr aufgrund von Ungezieferbefalls wegzuwerfen waren. Ich hielt die unerwünschte Kolonisierung für meinen eigenen Fehler, da ich Mehl offen hatte rumstehen lassen und dort sich einige Mehlwürmer tummelten. Gebranntes Kind ging zu einem Haushaltsgeschäft und kaufte zahlreiche Tupperware-Dosen und Glasbehälter für Reis, Nudeln, Müsli, Nüsse und anderes.

Alles schön eingepackt lehnte ich mich befriedigt zurück und erwartete keine weiteren Epidemien. Einen Tag lang geschah auch nichts. Am nächsten und an 4 weiteren folgenden fand ich jedoch jeden Tag in der Früh, wenn ich die Schranktüre zur Kontrolle öffnete, knapp neben der Regalkante in meinem Fach entweder einen Wurm oder einen Käfer. Immer nur einen, jeden Tag in der Früh. Ich räumte das Schrankfach wiederum aus, untersuchte die Gläser und Behälter - nichts drinnen. Am 6. Tag blieb in der Früh der Fund eines unerwünschten Gastes im Schrankfach das erste Mal aus. Ich schob es auf die einbrechende Kälte des Herbstes. Dann fuhr ich für eine Woche weg. Kam wieder - nichts zu finden. Etwas beruhigter beschloss ich, meine Paranoia beiseite zu schieben. Bis heute. Heute fand ich 4 Würmer unterschiedlicher Größe in meinem Schrankfach, einer sogar im Deckel des Honigglases, das zwar richtig verschlossen war, aber offenbar konnte der Wurm sich durch die Windungen hinaufarbeiten, und einen Käfer, sowie eine Motte, die ich ebenfalls vernichtete. E-kel-haft. Was mache ich falsch? Meine Mitbewohner behaupten, dass sie nichts finden können. Sehen sie schlechter als ich oder treiben sich die Viecher wirklich nur bei mir herum? In ihren Regalfächern über mir stehen offene Packungen mit Knäckebrot, Keksen, Toast und Tee. Bei mir gibt es doch gar nichts zu essen, ich habe alles eingepackt und aufgeräumt. Und doch...

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