Kurzweil
Ja wüsstest du denn überhaupt genug mit deiner Zeit anzufangen, wenn du keine Uni, keine Arbeit, keine Verpflichtungen mehr hättest, 7 Tage die Woche, 16 Stunden am Tag nur Freizeit zur eigenen Verfügung, wurde ich gefragt. Zuerst zögerte und dachte mir innerlich: wohl nicht. Gar keine Verpflichtungen zu haben würde mich erlahmen, würde meinen Tagesablauf zu einer einzigen Durststrecke machen, an deren Ende ein heiß herbeigesehntes Treffen, ein Event, irgendeine Aktivität liegt. Ich würde vor einem Bildschirm mit Verbindung zum Internet dahinvegetieren, unnütze Informationen in mich aufsagen, in mein eigenes graues Kästchen starren, mich nicht loslösen können von der pixeligen Oberfläche.
Heute zweifele ich nicht: ich bin mir sicher, dass all die Zeit nicht ausreichen würde, das zu tun, was mich interessiert. Und das nur, weil ich gerade vielleicht 30 Minuten meine Gitarre gequält habe. Auf einmal fielen mir so viele Dinge ein, die ich jetzt gerne tun würde, wenn es nicht schon spät wäre; wenn ich nicht andere Verpflichtungen hätte: ich könnte eines der Bücher lesen, die seit 3 Wochen aus der Bibliothek ausgeliehen sich auf einem Stapel langweilen. Ich könnte überhaupt mal alle Bücher lesen, die ich besitze. Ich könnte mein Grammatik-Buch schnappen und ein bisschen chinesische Grammatik büffeln. Ich könnte mir eine chinesische Zeitung kaufen und mich zwei Stunden mit einem Wörterbuch hinter ihr vergraben, die Geheimnisse dieser rätselhaften Zeichen entschlüsselnd. Ich könnte neue Jongliermuster lernen. Ich könnte noch mehr Gitarre spielen. Oder Klavier, endlich wieder mal. Ich könnte das Buch mit der Herkunft arabischer Schriftzeichen herauskramen und das Alphabet lernen, etwas, das ich schon lange tun wollte. Ich könnte dauernd in die Oper gehen. Ich könnte in Wien herumlaufen und Photos von Ecken schießen, die auf mich ungewöhnlich wirken. Ich könnte überhaupt mal in Wien rumlaufen und Stellen besuchen, die ich womöglich nur vom Hörensagen kenne. Ich könnte mein Tanzbein schwingen, wenn die Oper zum xxx. Mal die Zauberflöte spielt. Ich könnte stundenlang am Bett liegend mit geschlossenen Augen Musik hören. Ich könnte einen Reiseführer nach dem anderen wälzen und mir Routen, Ziele, Länder ausmalen, die ich besuchen möchte. Ich könnte meine Pflanzen umtopfen. Ich könnte mir meine alten Videoaufnahmen ansehen, über 20 Stunden erinnerte und vergessene Vergangenheit sind auf unscheinbare Magnetbänder gebannt in einer Kiste irgendwo in meinem Zimmer versteckt. Ich könnte sogar schwimmen gehen, wenn ich nichts besseres zu tun wüsste. O ja, ich wüsste allerdings etwas mit meiner Zeit anzufangen. Zu guter Letzt könnte ich immer noch eine Kunstgalerie organisieren und meinen Ehemann mit dem Künstler der aktuellen Vernissage betrügen, so wie das in jedem fünften Hollywood-Film passiert. Nein, Frauen sollten an den Herd oder etwas Vernünftiges arbeiten, zu viel Freizeit ist schädlich. Ein Glück, dass das bei mir ganz sicher nicht der Fall ist.
Heute zweifele ich nicht: ich bin mir sicher, dass all die Zeit nicht ausreichen würde, das zu tun, was mich interessiert. Und das nur, weil ich gerade vielleicht 30 Minuten meine Gitarre gequält habe. Auf einmal fielen mir so viele Dinge ein, die ich jetzt gerne tun würde, wenn es nicht schon spät wäre; wenn ich nicht andere Verpflichtungen hätte: ich könnte eines der Bücher lesen, die seit 3 Wochen aus der Bibliothek ausgeliehen sich auf einem Stapel langweilen. Ich könnte überhaupt mal alle Bücher lesen, die ich besitze. Ich könnte mein Grammatik-Buch schnappen und ein bisschen chinesische Grammatik büffeln. Ich könnte mir eine chinesische Zeitung kaufen und mich zwei Stunden mit einem Wörterbuch hinter ihr vergraben, die Geheimnisse dieser rätselhaften Zeichen entschlüsselnd. Ich könnte neue Jongliermuster lernen. Ich könnte noch mehr Gitarre spielen. Oder Klavier, endlich wieder mal. Ich könnte das Buch mit der Herkunft arabischer Schriftzeichen herauskramen und das Alphabet lernen, etwas, das ich schon lange tun wollte. Ich könnte dauernd in die Oper gehen. Ich könnte in Wien herumlaufen und Photos von Ecken schießen, die auf mich ungewöhnlich wirken. Ich könnte überhaupt mal in Wien rumlaufen und Stellen besuchen, die ich womöglich nur vom Hörensagen kenne. Ich könnte mein Tanzbein schwingen, wenn die Oper zum xxx. Mal die Zauberflöte spielt. Ich könnte stundenlang am Bett liegend mit geschlossenen Augen Musik hören. Ich könnte einen Reiseführer nach dem anderen wälzen und mir Routen, Ziele, Länder ausmalen, die ich besuchen möchte. Ich könnte meine Pflanzen umtopfen. Ich könnte mir meine alten Videoaufnahmen ansehen, über 20 Stunden erinnerte und vergessene Vergangenheit sind auf unscheinbare Magnetbänder gebannt in einer Kiste irgendwo in meinem Zimmer versteckt. Ich könnte sogar schwimmen gehen, wenn ich nichts besseres zu tun wüsste. O ja, ich wüsste allerdings etwas mit meiner Zeit anzufangen. Zu guter Letzt könnte ich immer noch eine Kunstgalerie organisieren und meinen Ehemann mit dem Künstler der aktuellen Vernissage betrügen, so wie das in jedem fünften Hollywood-Film passiert. Nein, Frauen sollten an den Herd oder etwas Vernünftiges arbeiten, zu viel Freizeit ist schädlich. Ein Glück, dass das bei mir ganz sicher nicht der Fall ist.
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