Freitag, 28. August 2009

WG-Eigenheiten

Genau vier Wochen bin ich nun in der neuen WG. So manche kleine und größere Dinge fallen mir auf, nichts Tragisches, nur Gewöhnungsbedürftiges. Bis auf eine Sache. Sie ist weder gewöhnungsbedürftig noch akzeptabel, und leider ist sie auch nicht neu: die Mottenplage. Ehe ich meine Lebensmittel in den mir zugeteilten Schrank einräumte, wurden dessen Fächer komplett geleert und ausgewischt. Ebenso verfuhr mein neuer Mitbewohner und Hauptmieter mit seinem Schrank. Dennoch entdeckte ich einige Tage später turtelnde Mottenpärchen. Am Tag, ehe ich für ein Wochenende in die Schweiz fahren wollte, tötete ich 11 Speisemotten: 2 im Vorzimmer, 7 in der Küche und 2 hatten sich bereits in das Zimmer der neuen Mitbewohnerin, die noch nicht eingezogen war, ausgebreitet. Am Tag nach meiner Rückkehr aus der Schweiz tötete ich 5 weitere Speisemotten. Tags drauf kam mein Hauptmieter zurück aus der Heimat. Ich sprach das Problem an. Er nickte und meinte, er habe die Quelle lokalisiert: eine offene Kekspackung auf dem Schrank oben. Drinnen seien spinnenwebenartige Netze zu finden gewesen - von Larven produziert. Die Kekspackung lag nun statt auf dem Schrank oben auf der Arbeitsplatte. Warum er sie nicht wegwerfe, fragte ich ihn. Die Kekse waren nicht billig, antwortete er vorwurfsvoll. Er werde sie noch aufessen, die Motten störten ihn nicht. Zum Glück verschwand die Packung, als er wieder in die Heimat fuhr. Ich dachte erleichtert: vielleicht war es das und die Plage hat ein Ende. Ich stellte eine Mottenfalle auf und mehrere Tage danach war kein Geflatter mehr zu entdecken. Bis heute. Heute fanden zwei junge Motten ihren Tod durch meine Hand. Als ich die Utensilien für ein Müsli aus meinem Schrank holte, verschreckte ich ein rotes Würmchen, das eilig in den hinteren Bereich des Schranks robbte. Fassungslos (woher kommt DAS bitte? Bei mir ist alles in Gläser und Plastikschachteln verpackt) brachte ich das Würmchen zum Verschwinden, es blieb aber die Ungewissheit über die Quelle der Plage.

Sonntag, 2. August 2009

Abschied von NJM

Meine letzten Kisten sind vollgepackt, unsere Tage sind gezählt: "Schade, dass du gehst", tönt es mir entgegen und ich bedaure es in diesem Moment selbst. "Es war schön mit dir", das hört man nicht alle Tage.
Fünf Kilometer weiter südöstlich nur wird wieder ausgepackt. Zwölf volle Kisten, mehrere Taschen, dazu Möbel und Möbelteile: bis zum nächsten Umzug muss die Menge des Materials verbruchteilt werden, nehme ich mir vor.