Mittwoch, 30. Juni 2010

Die Umfallerin - mit Illustration

"Außerdem scheint sich dieser Hund (oder alle?) permanent kratzen zu müssen, alle 5-10 Minuten hört man ein schrappendes Geräusch, das vom Schaben der Krallen der Hinterpfote an Bauch oder Ohr kommt und in mir die Vorstellung hervorruft, Hautschuppen und Flöhe en masse werden durch die Luft in alle Richtungen geschleudert."




Mehr Hund: hier.
Weniger Hund: hier.

Freitag, 25. Juni 2010

Typische Toilette



Auch das musste mal sein.

Montag, 14. Juni 2010

Mehr vom...

Dienstag, 8. Juni 2010

Ein Wochenende im Paradies

Am ersten Maiwochenende gönnten wir uns den Luxus, nicht auf die Nachbarinsel zur Arbeit, sondern auf Urlaub zu fliegen. Der Flug fand zu einer ungewohnten Zeit statt und eröffnete uns erstmals einen Blick auf Ebbe vor unserer Insel - ein unvergesslicher Moment. Der Eindruck lässt sich mit Worten oder Bildern schwer beschreiben, dennoch zur Illustration:



Alles, was nicht grün ist, ist normalerweise mit seichtem Wasser bedeckt, bildet türkis-blau-grüne Farbschattierungen und Muster, die dunkelblaue Schlangenlinie schimmert geheimnisvoll darunter hervor. An jenem Freitagabend waren die seichten Stellen freigelegt und bildeten Sandbänke, während der dunkelblaue Kanal sich durch die Landschaft schlängelte.

Die Landung ließ sich dank hervorragender Sicht auf den Cockpit gut mitbeobachten und filmen.



Auf der Nachbarinsel genossen wir die Annehmlichkeiten einer touristisch erschlossenen Insel und verbrachten die zwei Tage in der Obhut eines Niederländers, der eine Handvoll Zimmer in seinem Bungalow-Hotel vermietet und seine Gäste mit guter Küche verköstigt. Der Strand war so schön, wie man ihn sich nur wünschen kann und bei Ebbe spazierten wir ein Stück barfuß hinaus, der Blick zurück an die Küste: ein Klassiker aus dem Urlaubsprospekt.

Montag, 7. Juni 2010

Multimedia-Update

Internetzeit wurde sinnvoll genutzt, um ein paar alte Videos von schon bekannten Motiven hochzuladen, und zwar folgende:

- Athletischer Tausendfüßler
- Der Weg nachhause
- Aussicht am Leuchtturm

Samstag, 5. Juni 2010

Neue Gewohnheiten

An manche Dinge muss man sich hier gewöhnen, ansonsten lebt es sich sehr unangenehm.
- Ameisen beim Essen: war vor allem anfangs ein Problem; meist artet ein Decken des Tisches in einen ungleichen Kampf um den Inhalt der Schüsseln und Teller aus, der nur damit beendet werden kann, große Mengen Insektizid aus der Spraydose auf die Oberflächen und Beine des Tisches zu verlagern.
- Spinnenweben morgens zwischen Möbeln: auch wenn die Anzahl der Spinnen groß wie klein sich relativ im Rahmen hält, müssen doch nachts einige Artgenossen fleißig am Spinnen sein, ansonsten kann ich mir nicht erklären, warum man morgens zwischen den Türrahmen, zwischen hängenden Kleiderstücken, zwischen Sessel und Tischbein, Regalbrettern, Armlehnen, Wänden und Möbeln überall einzelne Spinnfäden ertastet, sobald man vorbeigeht.
- Spinnen: gibt es zahlreiche, aber weniger als erwartet; die meisten sind klein (< 1 cm) und spinnen sich ein Netzchen in jeder Ecke des Hauses, fallen aber sonst nicht besonders auf, da sie einen kleinen Körper und dünne lange Beine haben (deutlich kleiner als Weberknechte). Weiters gibt es noch Nahkampfspinnen ohne Netz, die ab und zu an Wänden sichtbar sind, minimal größerer Körper als erwähnte Spinnen und kürzere Beine, sind ziemlich flott unterwegs, aber eher selten, ich habe nie mehr als 3 gleichzeitig im ganzen Haus gesehen.
- Dachbewohner: das Haus ist einstöckig ohne Keller, besitzt aber einen Dachboden, den man mittels einer Falltür an der Decke betreten kann. Oben war ich noch nie, angeblich ein Lagerraum, in dem sich ein Säugetier angesiedelt hat. Unser vorheriger Hausbewohner konnte uns nicht genau sagen, was für ein Tier das ist, wir hören es nur, sehen es nie. Wenn es abends oder nachts so wirkt, als würde ein Mensch am Dachboden Möbel herumräumen: das ist unser unbekannter Dachbewohner.
- Bushbabies: anderer Name für eine Mini-Affenart, die nachtaktiv ist und sich dann an den Früchten unseres Gartens ergötzt; erkennbar an dem sehr charakteristischen Schrei, der nach sich nach einem meckernden Baby-Kichern anhört. Waren auch anfangs häufiger als jetzt am Ende der Regenzeit. Wenn es abends oder nachts so wirkt, als würden mehrere Menschen über das Dach trampeln: das sind sich jagende Bushbabies.
- Stromausfall jeden zweiten Abend: seit der Power-Party am 3. Juni lässt es sich optimistischer hoffen, dass die Stromausfälle jeden zweiten Abend ausbleiben. Zuvor konnte man beinahe die Uhr danach stellen: zwischen 18:10 und 18:20 jeden zweiten Abend kippte jemand einen Schalter auf Power-off. Seit kurzer Zeit ist die Versorgung besser, man muss nur noch mit überraschenden Ausfällen abends oder nachts für ein paar Minuten rechnen.
- Geckos: gehören zu der Sorte "erwünschte Hausbewohner". Sie sind scheu und schreckhaft, nachtaktiv, verstecken sich in dunklen Ecken oder hinter Bildern und fressen allerlei Insekten. Wir finden sie von der Sorte "Baby" - niedliche 2-3 cm, bis hin zu "Ausgewachsen", 10-15 cm mit deutlich pulsierendem Bauch.
- Tausendfüßler: ja, sie sind nicht nur im Garten, sondern in regelmäßigen Abständen auch im Haus: die Baby-Tausendfüßler, die in den Schlitz zwischen Haustür und Boden passen und sich nachts in das Haus trauen, um dort dann mangels Feuchtigkeit über Nacht zu auszutrocknen, wo wir sie dann morgens finden und mit einer Schaufel wieder in den Garten werfen. Baby-Tausenfüßler sind nur zwischen 5 und 10 cm groß und kringeln sich ein, wenn sie vertrocknet sind.
- Überraschungen: am wenigsten gerne gesehen; beginnt meist damit, dass man am Computer einen Film schaut und peripher mitbekommt, dass am Boden hinter oder neben dem Bildschirm irgendetwas Größeres vorbeigewuselt ist. Endet meist damit, dass man die überdimensionale Spinne, Kakerlake (selten) oder Riesen-Ameise (häufiger, bis zu 3 cm) mittels einem Glas aus dem Haus wirft.

Dienstag, 1. Juni 2010

Der Schäler

Wenn man auf unserer Insel ein Küchengerät sucht, dann schnappt man sich seinen Jeep, fährt ein paar Minuten in die nächste Stadt, die in unserem Fall zufällig die Hauptstadt ist, und klappert dort die kleinen Geschäfte, ähnlich Greißlern mit einem Mix aus Haushalts- und Lebensmitteln, ab. Meistens beginnt das mit einer Idee wie "ich möchte einen Schneebesen haben", führt über "do you have a whisk" (erfolglos) zur Beschreibung der Form des gesuchten Geräts (meist erfolglos) bis hin zur Beschreibung der möglichen Anwendungen des Objekts (teilweise erfolgreich) und zur selbständigen Suche im Geschäft nach dem Artikel (teilweise erfolgreich). Wenn ich sage "teilweise erfolgreich", dann bedeutet dies, dass manchmal ein Gegenstand ähnlich in Form und Verwendung zum gesuchten Objekt auftaucht, in diesem Fall (Schneebesen) ein Gerät, das aus einem Holzstiel besteht, an dem eine Spirale aus Metall befestigt wurde. Nah dran, aber nicht ganz. In vielen anderen Fällen geht man jedoch erfolglos aus, so wie als wir einen Schäler zur erleichterten Schalen-Entfernung bei Gemüse wie Kartoffeln oder Gurken suchten. Daher stattete man mich mit der Aufgabe aus, während meines Europatrips einen Schäler aufzutreiben. Wie dies vor sich ging, möchte ich nun hier berichten.

Mein ursprüngliches Vorhaben, ein Küchenfachgeschäft zu finden, um eine breitere Auswahl an möglichen Schälern vorzufinden, scheiterte an zeitlichen Problemen und so suchte ich eines schönen Vormittags ein lokales Kaufhaus auf, das allerlei von Parfums über Kleidung bis Elektrogeräte anbietet, und begab mich in die Abteilung "Haushalt", in der Hoffnung, das ich zumindest aus ein oder zwei Variationen des Themas wählen könnte. Was ich vorfand, war so lächerlich, sodass ich lächelnd erkennen musste: ich bin tatsächlich in Europa angekommen. Vielfalt ist ein Muss, Auswahl ein Gesetz. Sei es ein Arzt oder ein Schäler, man hat eine Wahl treffen zu können. Und so stand ich vor einem Regal mit 26 verschiedenen Schälern aus Metall, Plastik oder Keramik, mit fixierten oder drehbaren Klingen, mit einfärbigen oder bunten Griffen, hergestellt von renommierten oder unbekannten Firmen. Mitten in einem Kaufhaus, das vermutlich gleichzeitig auch noch Speicherkarten-, Manschettenknopf- und Zuckerdosen-Paradies ist, stand ich im Schäler-Paradies.



Außerdem gibt es noch reichlich andere spannende Sachen wie diese hier: