Aus dem Rahmen
Ich vermisse das Bloggen. Mehr als alle paar Monate mal einen Post in das weltweite Web hinauszuschicken gelingt mir nicht. Dabei gibt es so viel zu sagen, und noch viel mehr zu denken, wofür keine Zeit bleibt. Wahrscheinlich ist Bloggen auch altmodisch geworden, in Zeiten von twitter, instagram, pinterest, tumblr (oder ist das auch schon wieder "out"?). Die meisten Blogger, so scheint mir, sind pubertierende Teenager, die sich über Liebessorgen und Shoppingauswüchse auslassen, karenzierte Mütter, die ihre Kinder oder Rezepte verherrlichen, und Männer zwischen 30 und 40, die sich underdog-artig auf ein Thema abseits des Mainstreams wie "Privatsphäre und Datenschutz im Zeitalter des Web 2.0" spezialisieren. Und dann gibt's natürlich noch die Reiseblogs (ich vermute, ohne zu zählen, dass diese den Großteil meiner abonnierten Blogs ausmachen). Einst schmückte diesen Blog auch der eine oder andere Reisebericht aus dem fernen Osten oder dem -- gedanklich -- noch ferneren Afrika. Wo sind sie hin, die Tage des scheinbar endlosen Reisens? Endlicher als in der Jugend scheint die Zeit, und doch fällt jeden Tag ein weiterer dem Abyss anheim.