Montag, 14. November 2011

Immaculate Sunshine on the Immortal Soul

Wie war dein Wochenende, werde ich letztens gehäuft nach Abschluss dessen gefragt. Denn mein November-Betreuer ist überdeutlich an der Güte meiner freien Tage interessiert, während er selbst auf die gleiche Frage nur diese Antwort parat hat: arbeitsam. Mir schwant, was mir blüht. Üblicherweise gebe ich unkoordiniert und diffus, da überrumpelt, zu Protokoll, welche Unternehmungen mich vom Verhalten eines vorbildlichen Doktoratsstudenten abgelenkt haben, doch diesmal will ich es besser machen und den Erlebnisaufsatz rechtzeitig vorbereiten. Die Pflichten von Haushaltsführenden und die Vorlieben von Feinschmeckern wurden erfüllt, die Neugierde von Kulturinteressierten und die Wünsche von Soziophilen gestillt, und – dank des schönen Wetters – den Bedürfnissen von Naturliebhabern und den Ansprüchen von Sportlern nachgegangen. Im Zuge letzterer Aktivität eröffnete die begleitende Stimme aus dem Off einen neuartigen Blick auf das Thema der Erinnerung bzw. ihrer Umkehrung, des exogen induzierten Vergessens gemäß Wunsch des Erinnernden. Dem Zitat eines Films folgte die Schilderung eines Eingriffs in den natürlichen Ablauf einer Manifestierung des Erlebten, nämlich die Vorstellung einer Droge zur Erzielung ebenjenes gewünschten Effektes; vorläufig geplanter, primärer Anwendungsbereich: Soldaten die Schrecken des Krieges, die post-traumatischen Belastungsstörungen vergessen machen. Die Begründung für die Relevanz des Einsatzgebietes folgte stante pede: Gleiches Recht für alle. Wer physische Wunden versorgt, muss sich auch um die psychischen kümmern. Genug Smalltalk-fähiges Material für die Mittagspause?

0 Comments:

Kommentar veröffentlichen

<< Home