Γνῶθι σεαυτόν [Nachtrag]
An einem strahlend schönen Samstagnachmittag wollte ich, gerade eben der Straßenbahn entstiegen, die letzten Dutzend Meter zu meiner Arbeitsstelle spazieren, als ich überraschend von hinten angetippt und angesprochen wurde. Um meine Erwartungshaltung zu begreifen, muss man wissen, dass die Straße, in der mein Ziel gelegen ist, a) relativ kurz und b) von wissenschaftlichen Zentren und Gebäuden gesäumt ist; viel anderes als dazugehöriges Personal wandert selten hier einher. Als ich also überraschend von hinten angetippt wurde, drehte ich mich um und blickte einem fremden Mann in sein fröhlich lächelndes Gesicht, etwa 45 Jahre alt, kräftig, mit blonden, struweligen Haaren und blauen, leuchtenden Augen, leger gekleidet in kurze Hosen und T-Shirt, in der Hand ebenso lässig einen Schlüsselbund schwingend.
Schon lange habe ich vermutet, dass genau solche Momente uns Aufschluss darüber geben, was wir uns im Verborgenen wünschen; Situationen, in denen man unerwartet angesprochen wird, ohne Vorahnung, was passieren könnte; Momente, in denen man beispielsweise einen überraschenden Brief in die Hand gedrückt bekommt ohne jegliche Vorstellung, wer der Absender sein könnte; aber, natürlich, mit einer gewissen Erwartungshaltung oder vielmehr Hoffnung ihn entgegennimmt. Da springt der Geist, zumindest meiner, sekundenbruchteilsschnell in den Gedanken herum und bleibt an innersten Wünschen und Hoffnungen für diese Augenblicke hängen; vielleicht nicht gleich Wünsche für das ganze Leben, aber für die aktuelle Lebenssituation dürften sie ausreichend repräsentativ sein. Umso mehr irritierte mich das Resultat des Herumspringens. Was waren also jene verborgensten, innersten Wünsche, die mir in jenem Moment an einem sommerlich-sonnigen Samstagnachmittag im Wonnemonat Mai gewahr wurden?
In den ein, zwei Sekunden, die ich Zeit hatte zwischen meinem Umdrehen und seinem Sprechen schossen mir nur zwei Gedanken durch den Kopf: 1) er ist ein Gruppenleiter, der auf mich aufmerksam geworden ist und mir eine Stelle anbieten will oder 2) er ist der Besitzer des auf Hochglanz polierten blau und silbrig glitzernden Oldtimer-Motorrads, das ich jedes Mal, wenn ich die Straße betrete, mich wundernd, welchem Studenten, Lehrenden oder Forschenden es wohl gehören könnte, be-wundere, ihn ehrt mein Interesse und er will mir eine Spritztour anbieten. Innerlich kopfschüttelnd über die ungewöhnliche Zusammenstellung an Möglichkeiten hörte ich mir geistesabwesend das Angebot an, das jener Mann mir dann in Wirklichkeit machte, schlug daraufhin imaginäre Hände über einem imaginären Kopf zusammen, lehnte höflich, dankend und enttäuscht ab und zog in Gedanken versunken von dannen.
Schon lange habe ich vermutet, dass genau solche Momente uns Aufschluss darüber geben, was wir uns im Verborgenen wünschen; Situationen, in denen man unerwartet angesprochen wird, ohne Vorahnung, was passieren könnte; Momente, in denen man beispielsweise einen überraschenden Brief in die Hand gedrückt bekommt ohne jegliche Vorstellung, wer der Absender sein könnte; aber, natürlich, mit einer gewissen Erwartungshaltung oder vielmehr Hoffnung ihn entgegennimmt. Da springt der Geist, zumindest meiner, sekundenbruchteilsschnell in den Gedanken herum und bleibt an innersten Wünschen und Hoffnungen für diese Augenblicke hängen; vielleicht nicht gleich Wünsche für das ganze Leben, aber für die aktuelle Lebenssituation dürften sie ausreichend repräsentativ sein. Umso mehr irritierte mich das Resultat des Herumspringens. Was waren also jene verborgensten, innersten Wünsche, die mir in jenem Moment an einem sommerlich-sonnigen Samstagnachmittag im Wonnemonat Mai gewahr wurden?
In den ein, zwei Sekunden, die ich Zeit hatte zwischen meinem Umdrehen und seinem Sprechen schossen mir nur zwei Gedanken durch den Kopf: 1) er ist ein Gruppenleiter, der auf mich aufmerksam geworden ist und mir eine Stelle anbieten will oder 2) er ist der Besitzer des auf Hochglanz polierten blau und silbrig glitzernden Oldtimer-Motorrads, das ich jedes Mal, wenn ich die Straße betrete, mich wundernd, welchem Studenten, Lehrenden oder Forschenden es wohl gehören könnte, be-wundere, ihn ehrt mein Interesse und er will mir eine Spritztour anbieten. Innerlich kopfschüttelnd über die ungewöhnliche Zusammenstellung an Möglichkeiten hörte ich mir geistesabwesend das Angebot an, das jener Mann mir dann in Wirklichkeit machte, schlug daraufhin imaginäre Hände über einem imaginären Kopf zusammen, lehnte höflich, dankend und enttäuscht ab und zog in Gedanken versunken von dannen.
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