Sonntag, 9. Oktober 2011

Da Capo al Fine

In der Küche hängen 10 einst frische, vormals rote Rosen, Zeugnis einer alten Liebe, Erinnerung an eine geschätzte Person, wer weiß das schon, gelblich verwelkt, kopfüber zwischen zwei Gangfenstern an einer Wand. Willkommen in meiner neuen WG, jawohl, denn das angekündigte Finale wurde vertagt, auf unbekannt. Ich will mich vorsichtig nach der ersten Woche äußern: diesmal scheine ich es ganz passabel erwischt zu haben, mit kleinen Besonderheiten wie
- die Raumhöhe hat Altbau-Standard
- die Raumfläche ist für die Anzahl der Bewohner üppig bemessen (wer Möbel loswerden will: hier herrscht Bedarf)
- die Toilette hat ein großes und ein kleines Fenster, sowie - endlich - zur Abwechslung auch mal ein Waschbecken
- jedes Zimmer bis auf die Abstellkammer hat mindestens ein Fenster
- das Bad glänzt mit 2 Waschbecken, einer Duschkabine und einer Badewanne, vollverfliest bis auf zwei Meter Höhe
- die Sauber- und Ordentlichkeit betreffend kann ich vorläufig keine Mängel feststellen
- die Bewohner haben einen komplementären Tagesrhythmus und laufen sich nur sehr sporadisch über den Weg
- der Weg in die Arbeit ist erhebend

Die Liste der Kritikpunkte ist ausnahmsweise kürzer, dafür umso bitterer:
- der Gasherd, ein unabdingliches Diktum für ein erfülltes Kocherlebnis, fehlt
- jene Menschen, die auf der anderen Seite einer meiner Zimmerwände wohnen, besitzen ein wenig wünschenswertes Charakteristikum
Yin und Yang, das altbekannte Paar, kehren auch in meinem neuen Heim wieder ein und aus.

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