Fahrkarte ins Retrospektive
Schon von weitem kündigt sich die Stadt an, die mir letztens so vielfältige Erinnerungen bescherte. Kilometer, ehe das Stadt-, ja, Staatsgebiet, erreicht ist, leuchtet weiß vom Hügel herab auf die nachtschwarze Stadt, in der nur vereinzelt Lichtinseln blinken, die Burg - Hort zweierlei Erinnerungen, einmal Ort der Präsentation und Interaktion in jungen Jahren, ein Konzert, eine Vorstellung, ungetrübte Jugend. Die Fahrt geht weiter, vorbei am Aupark, zu viert saßen wir hier, vor nicht wenigen Jahren, tranken Kaffee, erfreuten uns der studentischen Freizeit, lachten und dachten nichts, ich ahnte nichts. Die Burg rückt näher, zu ihren Füßen umrunden wir den Burgberg, wir waren zu dritt, Ort der Ruhe, der Beobachtung, stilles Sein und Schauen von der Burgmauer, Glück und Zufriedenheit im Ewigkeitsglauben. Weiter auf der Autobahn, weg von der Stadt, am Straßenrand Werbung, schimmernde Lettern in dunkelwerdender Nacht: RAV4 - ein Auto, monatelang von größerer Bedeutung als vieles andere; eine Erinnerung an Zeit, die gefühlt Jahre her ist, eine schwierige Zeit, die einfacher nicht sein konnte, unbeschwerter, konfliktfreier. Alles liegt verlassen hinter uns, das Ziel ist nah und doch nur ein Haltepunkt auf dem Weg zu einem neuen Ziel.
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