Of Mice and Spiders
Ich war noch nie ein großer Freund von Insekten und ähnlichem Getier. Während der knapp 5 Monate auf der tropischen Insel im indischen Ozean, bei optimalen Wachstumsbedingungen für solcherlei Kriechnaturen wurde die Toleranzgrenze zig Male überschritten; das Leben mit Tausenfüßlern, Spinnen, Kakerlaken, Nachtfaltern, Ameisen und Termiten in teilweise erstaunlichen Größen war eine Herausforderung. Eigentlich hatte ich gedacht, dieses Problem mit dem Umzug in sehr nördliche Bereiche unserer Welt zumindest für die Wintermonate beseitigt zu haben. Aber nein: in meiner jetzigen Unterkunft hatte ich das Vergnügen, bis zum heutigen Tage einen Ohrenkriecher, einen Silberfisch, einen Nachtfalter und an die zehn Spinnen aus meinem Zimmer beseitigen zu müssen. Die kleinen, vernachlässigbaren Spinnen, die in jeder Zimmer-, Regal- oder sonstigen Ecke ihr kleines Netzchen weben, habe ich dabei lange nicht mitgezählt, sondern nur solche, die auf eine 2-Cent-Müne gerade noch draufpassen, kurze Beinchen und zweigliedriger dicker Körper. Wie kommt es zu einem solch seltsamen Phänomen, dass bei 0 bis -10 Grad Außentemperaturen noch so viele Tierchen unterwegs sind? Die Erklärung ist sehr einfach. Mein Zimmer schließt an einen Lagerraum, eine Art Speisekammer an, in der von Kleidung, Schuhen, Werkzeug über Kartoffel-, Kraut-, Apfel-, Zwiebelsäcke bis hin zu Nudeln, Sojasauce usw. alles mögliche gelagert wird. Gemüse und Obst ist natürlich aus biologischem (nicht Pestizid-verseuchtem) Anbau. Da mein Zimmer das bei weitem wärmste im ganzen Haus ist, wundert es daher nicht besonders, dass alle mit den Lebensmitteln immigrierten Spinnen sich auf dem Weg in meine warme Stube machen, um sich hier für immer niederzulassen, zu meinem Missfallen. Außerdem bewohnen noch zwei Mäuse den Lagerraum, die nachts sich durch die Vorräte knabbern, bis meine Vermietern dies entdeckte. Die Mäuse flüchteten in eine finstere Ecke und die angeknabberten Nudeln verschwanden in eine Plastikdose. Seitdem mache ich meine Tür immer zu, wenn ich das Zimmer verlasse. Als ob das noch nicht genug wäre, liefere ich mich etwa 2-3 Mal pro Woche einen Kampf mit einer wirklich fetten, fetten Stubenfliege, die, entweder aus Mitleid mit meiner Einsamkeit oder doch eher von Licht und Wärme in meinem Zimmer angezogen, mir stets abends Gesellschaft leisten möchte.
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