Mittwoch, 15. Dezember 2010

Einkaufen und Preisvergleiche

Wie zu erwarten, ist hier eigentlich fast alles teurer als gewohnt. Zum Preis für ein dreimonatiges Studententicket könnte ich zuhause ein Jahr lang öffentlich unterwegs sein. Unter 1,30 € bekommt man kein Mineralwasser. Das hier, ja genau, dieses mickrige Brötchen mit einer Scheibe gepresstem Schinken und 0815-Käse kostet 4 €.



Das war es aber auch schon, was die Kategorie "belegte Brötchen" angeht. Wenn ich an die Variation denke, die ich zuhause bei unzählig verschiedenen Bäckereien habe, Semmel mit Schnitzel, mit Salami, mit Schinken, mit Prosciutto, mit Speck, mit Gemüse und Sprossen, mit Aufstrich, mit Mozarella und Tomaten, mit Ei - kein Vergleich. Hierzulande gibt es ja nicht einmal Bäckereien oder Metzger.
Selbst in größeren Supermärkten muss man mit spannenden Preisen rechnen. Dabei wird das meiste nicht einmal mehr frisch zubereitet. Theke für Aufschnitt? Überflüssig. Eine eigene Bedienung für Brotwunsch? Wer braucht das schon. Käse, Schinken gibt es eingeschweißt in praktische Packungen. Brot wird in Selbstbedienung vom Regal weggekauft, die Auswahl ist ... reden wir lieber nicht darüber. Wovon gibt es also viel?
Lakritz. Offenbar liebt man hier Lakritz, und das in allen Formen und Varianten, das Süßigkeitenregal ist voll damit.
Joghurt. Das Joghurt-Regal ist immens, so weit das Auge reicht. Jeder Geschmack wird hier bedient: mit Himbeer, mit Blaubeer, mit Himbeer und Blaubeer, mit Erdbeer, mit Himbeer und Erdbeer, mit Waldbeeren, mit Passionsfrüchten, Ananas, Mango usw. Und dann das ganze Programm nochmal mit Vanille. Nicht zu vergessen: Lakritz-Trinkjoghurt.
Butter. Butter und Margarine gibt es in allen möglichen Mengen, interessanterweise fast ausschließlich "leicht gesalzen", "normal gesalzen" und "stark gesalzen". Salzlose Butter ist rar und wird praktisch nicht benutzt.
Milch. Milch ist das A und O beim Frühstück. Und zwar so etwas wie Sauermilch. Auch hier wird jeder Geschmack bedient. Dafür mangelt es an Kakaomilch. Während ich zuhause von mindestens 5 verschiedenen Anbietern über 7 verschiedene Kakaos kennen und schätzen lernte, gibt es hier nur eine Firma und die schmeckt abscheulich.
Wer günstig leben will, kauft sich Sesam. Ein halbes Kilo einwandfreien Sesam gibt es für knapp einen Euro. Ein Traumpreis für Sesamliebhaber, von dem Österreicher nur träumen können. Außerdem kann man in die Oper gehen. Stehplätze existieren nicht, aber für gute 6 € kann man einen Hörplatz ergattern, der entgegen meiner Erwartung nicht nur zum Hören ist - man sieht je nach Glück bis zu 100% von der Bühne, mindestens aber eine Seite der Bühne und kann dabei auch noch sitzen.
Und auch das hier kostet nur ein Viertel des österreichischen Preises:


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